Konflikte zwischen Geschwistern über Umgang mit der Pflege

Fallbeispiel einer erfolgreichen Familienmediation

Zusammenfassung

Du hast Konflikte in der Familie, die immer wieder eskalieren?

Mit einer Familienmediation können Streitigkeiten innerhalb der Familie gelöst werden.

Hintergrund

Diese Fallstudie behandelt eine Familienmediation, die darauf abzielt, einen komplexen Konflikt zwischen 4 Geschwistern, Lisa (42 Jahre alt), Mark (38 Jahre alt), Sarah (35 Jahre alt) und David (30 Jahre alt), sowie ihrer Mutter Maria (65 Jahre alt) zu bewältigen. Der Konflikt dreht sich um die Pflege und Betreuung ihrer Mutter, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen Unterstützung benötigt und aktuell in schwerer Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Mann ist. Sarah und David haben ein enges Verhältnis zur Mutter und fühlen sich verantwortlicher als Mark und Lisa, die beide viel am Reisen sind und sich nur ungern um die Mutter kümmern wollen.

Herausforderungen

  1. Pflegeverantwortung: Die Geschwister sind uneinig darüber, wie die Pflege und Betreuung ihrer Mutter am besten organisiert werden soll. Sarah und David sind der Meinung, dass sich alle vier Geschwister die Pflege fair aufteilen sollten, während die anderen sich für professionelle Pflegekräfte oder sogar eine Pflegeeinrichtung aussprechen.

  2. Kommunikationsprobleme: Die Kommunikation zwischen den Geschwistern, und zunehmend auch mit Maria, ist sehr angespannt und emotional. Es gibt Vorwürfe und Unverständnis darüber, wie die Pflegeverantwortung aufgeteilt werden sollte. Auch die unterschiedlich enge Beziehung zur Mutter wird immer wieder ein Thema.

Lösung

Ein erfahrener Familienmediator wurde beauftragt, den Konflikt zwischen den Beteiligten zu begleiten, um sie bei der Erarbeitung einer tragfähigen Lösung zu unterstützen. Nach gemeinsamer Eröffnung des Mediationsverfahrens, führte der Mediator Einzelsitzungen mit allen Geschwistern durch, um ihre Sichtweisen, Bedenken und Wünsche zu verstehen.

In den weiteren gemeinsamen Mediationssitzungen ermutigte der Mediator die Beteiligten, ihre Anliegen offen zu äußern und zuzuhören, ohne sich gegenseitig zu unterbrechen. In den gemeinsamen Sitzungen war es sehr wichtig eine emotionale Aussprache über die Beziehung zur Mutter zu ermöglichen. Er half ihnen dabei, gemeinsame Interessen und Ziele zu identifizieren, die über die unterschiedlichen individuellen Meinungen hinausgehen.

Der Mediator unterstützte die Parteien dabei einen festen Plan zu erarbeiten, der sowohl die Bedürfnisse der Mutter, als auch die Kapazitäten und Wünsche der Geschwister berücksichtigte. Der Plan umfasste eine faire Aufteilung der Pflegeverantwortung für die nächsten 5 Jahre, bei dem sich alle Geschwister verpflichteten, regelmäßig zu vereinbarten Zeiten bei der Pflege zu helfen, während professionelle Pflegekräfte in Zeiten, in denen keiner verfügbar war, Unterstützung leisten sollten. Die Kosten für die Pflegekräfte sollen zu gleichen Teilen getragen werden.

  • In dieser Fallstudie umfasste das Mediationsverfahren in der Familie insgesamt 8 Sitzungen über einen Zeitraum von 2 Monaten. Hier ist eine Aufschlüsselung der Sitzungen:

    1. Vorbereitung und Eröffnung: Die Familie kontaktierte einen Familienmediator, um den Konflikt zu lösen. Der Mediator traf sich mit allen Geschwistern, das Verfahren zu erläutern und die Zustimmung aller einzuholen.

    2. Einzelsitzungen (5 Sitzungen): Der Mediator führte 5 Einzelsitzungen durch, jeweils eine mit jedem Geschwister und Maria. Diese Sitzungen halfen dabei, ein besseres Verständnis für die individuellen Perspektiven und Anliegen zu entwickeln.

    3. Gemeinsame Sitzungen (4 Sitzungen): In 4 gemeinsamen Sitzungen wurden die Geschwister und Maria zusammengebracht. Der Mediator schuf eine offene und respektvolle Atmosphäre, in der sie ihre Standpunkte austauschen konnten. Er half dabei, gemeinsame Interessen und Ziele zu identifizieren.

    4. Lösungsentwicklung: Während der gemeinsamen Sitzungen arbeiteten die Geschwister und Maria an einer gemeinsamen Lösung. Der Mediator lenkte die Gespräche, stellte gezielte Fragen und unterstützte die Entwicklung eines Pflegeplans, der die Bedürfnisse der Mutter und die Fähigkeiten der Beteiligten berücksichtigte.

    5. Vereinbarung und Umsetzung: Am Ende der Mediationssitzungen wurde eine schriftliche Abschlussvereinbarung erstellt, die den Pflegeplan und die getroffenen Vereinbarungen festhielt. Die Familie verpflichtete sich zur Umsetzung des Plans.

    • Mediatorische Sitzungen (insgesamt 8 Sitzungen): Die Mediationssitzungen kosteten etwa 150 Euro pro Stunde. Die Einzelsitzungen dauerten jeweils etwa 1 Stunde, während die gemeinsamen Sitzungen etwa 2 Stunden dauerten. Gesamtkosten: 5 x 1 Stunde x 150 Euro + 4 x 2 Stunden x 150 Euro = 1.650 Euro.

    • Vorbereitung und Nachbereitung: Der Mediator investierte zusätzliche Zeit für die Vorbereitung und Nachbereitung der Sitzungen. Hierbei können zusätzliche Kosten von etwa 200 Euro anfallen.

    • Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für das Mediationsverfahren, einschließlich Vorbereitung und Nachbereitung, betrugen etwa 1.850 Euro.

    Bitte beachte , dass die genannten Kosten lediglich Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. Es ist wichtig, die Kosten im Voraus mit dem:der ausgewählten Mediator:in zu besprechen und eine klare Vereinbarung zu treffen.

Ergebnisse

Durch die professionelle Unterstützung der Familienmediation gelang es den Geschwistern, ihre Konflikte zu bewältigen und eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Sie stimmten dem vorgeschlagenen Plan zur Pflegeverantwortung zu und erkannten, dass ihre unterschiedlichen Standpunkte auf verschiedenen Bedürfnissen und Möglichkeiten beruhten.

Die Familienmediation half, die Kommunikation zwischen den Geschwistern und ihrer Mutter zu verbessern und die Beziehungen innerhalb der Familie zu stärken. Die gemeinsam erarbeitete Lösung ermöglichte es, die Pflege der Mutter auf eine Weise zu organisieren, die sowohl die Bedürfnisse der Mutter als auch die Fähigkeiten der Beteiligten berücksichtigte.

Diese Fallstudie veranschaulicht, wie Familienmediation dazu beitragen kann, komplexe Konflikte zu bewältigen und gemeinsame Lösungen zu finden, die die Interessen aller Beteiligten respektieren. Der Mediator spielte eine Schlüsselrolle dabei, die Gespräche zu lenken und die Beteiligten bei der Entwicklung eines praktikablen Plans zur Pflegeverantwortung zu unterstützen.

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