Konflikte bei der Verteilung des Nachlasses
Fallbeispiel einer erfolgreichen Erbmediation
Zusammenfassung
Du bist Teil einer Erbengemeinschaft und es gibt Probleme bei der Aufteilung?
Mit einer Erbmediation können faire Lösungen gefunden werden.
Hintergrund
Diese Fallstudie beleuchtet eine Erbmediation, die darauf abzielt, Konflikte und Unstimmigkeiten innerhalb einer Familie im Zusammenhang mit der Verteilung des Nachlasses zu bewältigen. Die beteiligten Parteien sind die Geschwister Emily (45 Jahre alt) und Daniel (50 Jahre alt), die den Nachlass ihres verstorbenen Vaters verwalten müssen. Die Mutter ist bereits einige Jahre zuvor verstorben. Der Nachlass umfasst eine Immobilie, finanzielle Anlagen und persönliche Gegenstände.
Herausforderungen
Unterschiedliche Vorstellungen: Emily und Daniel haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie der Nachlass aufgeteilt werden sollte. Daniel bevorzugt den Verkauf der Immobilie, während Emily die Immobilie behalten und nutzen möchte.
Gefühle und Erwartungen: Die Geschwister haben unterschiedliche emotionale Bindungen zu bestimmten Erbstücken und haben Schwierigkeiten, ihre persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen zu kommunizieren. Es gibt zudem viele ungeklärte Emotionen aus ihrer Kindheit zwischen den beiden Geschwistern.
Kommunikationsprobleme: Die Kommunikation zwischen Emily und Daniel ist angespannt. Sie haben Schwierigkeiten, offen miteinander zu sprechen, ohne dass es zu Konflikten kommt. Streitigkeiten eskalieren sehr schnell und Daniel hat auch schon mit einer Klage gedroht.
Lösung
Ein erfahrener Erbmediator wurde eingeschaltet, um bei der Lösung des Konfliktes zu unterstützen und den Geschwistern bei der Erbschaftsregelung zu helfen. Der Mediator begann das Verfahren mit getrennten Sitzungen mit Emily und Daniel, um ihre Standpunkte, Wünsche und Bedenken zu verstehen. Diese Sitzungen halfen dem Mediator, ein tieferes Verständnis für die individuellen Perspektiven zu entwickeln.
Nach den Einzelsitzungen wurden gemeinsame Sitzungen organisiert, in denen die Geschwister die Möglichkeit hatten, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Der Mediator schuf eine sichere Umgebung, in der Emily und Daniel respektvoll miteinander kommunizieren konnten. Er half ihnen dabei, ihre Anliegen zu artikulieren und einander zuzuhören, um gemeinsame Interessen zu identifizieren.
Die Mediation beinhaltete Diskussionen über verschiedene Optionen für die Aufteilung des Nachlasses aber auch für den gemeinsamen Umgang miteinander. Der Mediator ermutigte Emily und Daniel dazu, kreative Lösungen zu finden, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigten. Schließlich einigten sich die Geschwister darauf, dass Emily die Immobilie behält und über einen Zeitraum von 5 Jahren den hälftigen Anteil des aktuell bemessenen Immobilienwerts an Daniel auszahlt. Hinsichtlich der finanziellen Anlagen einigten sie sich auf eine gleichmäßige Aufteilung. Für die persönlichen Gegenstände entwickelten sie einen Rotationsplan, der es beiden ermöglichte, bestimmte Erbstücke abwechselnd zu nutzen.
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In dieser Fallstudie umfasste der Erbmediationsprozess insgesamt 6 Sitzungen über einen Zeitraum von 2 Monaten. Hier ist eine Aufschlüsselung der Sitzungen und der ungefähren Kosten:
Erstgespräch und Vertragsklärung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die Mediationsziele besprochen, der Prozess erläutert und der Mediationsvertrag unterzeichnet. Die Kosten für diese Sitzung betrugen etwa 230 Euro pro Stunde.
Einzelsitzung mit Emily (1 Sitzung): Der Mediator führte ein Einzelgespräch mit Emily, um ihre persönlichen Anliegen und Perspektiven zu verstehen. (Kosten: 230 Euro).
Einzelsitzung mit Daniel (1 Sitzung): Ähnlich wie bei Emily führte der Mediator ein Einzelgespräch mit Daniel. (Kosten: 230 Euro).
Gemeinsame Sitzung (2 Sitzungen): Zwei gemeinsame Sitzungen wurden abgehalten, um die verschiedenen Optionen für die Aufteilung des Nachlasses zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Die Kosten betrugen jeweils etwa 230 Euro pro Stunde (Gesamtkosten: 460 Euro).
Abschlusssitzung und Vereinbarung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die erreichten Vereinbarungen zusammengefasst und festgehalten. (Kosten: 230 Euro).
Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für den gesamten Erbmediationsprozess beliefen sich auf etwa 1.380 Euro.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Kosten nur Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. Die Kosten wurden auf der Grundlage eines stündlichen Honorars für den Mediator berechnet. Wie bei der vorherigen Fallstudie gibt es verschiedene Preisstrukturen, die von Mediator:innen verwendet werden können, einschließlich Pauschalpreisen oder anderer Abrechnungsmethoden.
Ergebnisse
Durch die professionelle Unterstützung des Erbmediators gelang es Emily und Daniel, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen und eine faire und akzeptable Erbschaftsregelung zu finden. Die Erbmediation half dabei, Streitigkeiten zu vermeiden, die Beziehung zwischen den Geschwistern zu stärken und den Nachlass gemäß den Bedürfnissen und Wünschen aller Beteiligten aufzuteilen.
Diese Fallstudie veranschaulicht, wie Erbmediation eine effektive Methode sein kann, um bei komplexen Nachlassfragen Konflikte zu bewältigen und gemeinsame Lösungen zu finden. Die Fähigkeit des Mediators, eine offene Kommunikation zu fördern und die Bedürfnisse aller Parteien auszugleichen, spielte eine entscheidende Rolle für den erfolgreichen Abschluss des Mediationsverfahrens.
Hinweis: Es ist üblich nach einem gewissen Zeitraum, wie etwa 6 - 12 Monaten nach Abschluss der Mediation, eine gemeinsame Sitzung mit dem Mediator zu vereinbaren. In dem Treffen wird geprüft, ob alle Beteiligten mit der Vereinbarung zufrieden sind oder, ob es Anpassungsbedarfe gibt. Die Kosten für diese Sitzung sind nicht in diesem Fallbeispiel inkludiert.