Aufteilung des gemeinsamen Vermögens und Regelung des Haustierwohls

Fallbeispiel einer erfolgreichen Scheidungsmediation

Zusammenfassung

Du denkst über eine Trennung nach oder steckst bereits im Scheidungsprozess?

Mit einer Scheidungsmediation können faire Lösungen gefunden und hohe Kosten vermieden werden.

Hintergrund

Lisa (38) und Marc (41) entschieden sich nach sieben Jahren Ehe zur Trennung. Obwohl keine gemeinsamen Kinder vorhanden waren, verband sie ein tiefes emotionales Band zu ihrer Katze "Milo", die sie vor fünf Jahren gemeinsam adoptiert hatten. Neben finanziellen Aspekten war vor allem die Zukunft des Haustiers ein emotionaler Knackpunkt.

Herausforderungen

  1. Vermögensaufteilung: Das Paar besitzt gemeinsames Eigentum, einschließlich eines Hauses und gemeinsamer Konten. Sie waren sich uneinig darüber, wie das Vermögen aufgeteilt werden sollte.

  2. Wohnsituation: Während Lisa argumentierte, dass sie mehr in die gemeinsame Wohnung investiert hatte, sah Marc seinen finanziellen Beitrag ebenfalls als erheblich an und forderte eine gleichwertige Teilung. Lisa möchte zudem in der bisherigen Wohnung bleiben und Milo dort behalten, um Stress für das Tier zu vermeiden.

  3. Zukünftige Versorgung des Haustiers: Lisa ist bereit, die Hauptverantwortung für Milo zu übernehmen, erwartet jedoch eine Beteiligung an den Tierarztkosten und regelmäßigen Ausgaben. Marc möchte sich finanziell beteiligen, besteht aber darauf, bei wichtigen gesundheitlichen Entscheidungen mit einbezogen zu werden.

Lösung

Um eine faire Aufteilung der gemeinsamen finanziellen Werte zu gewährleisten, wurden alle Vermögenswerte detailliert erfasst und mit Unterstützung der Mediatorin eine gerechte Aufteilung ausgehandelt. Beide Parteien einigten sich auf eine ausgewogene Lösung, die finanzielle Stabilität für beide sicherstellte.

Hinsichtlich der Wohnsituation wurde festgelegt, dass Milo bei Lisa bleibt, da sie über eine stabilere Wohnumgebung verfügte. Dies wurde als beste Option für das Wohl des Haustiers betrachtet. Marc erhielt jedoch ein regelmäßiges Besuchsrecht, um weiterhin eine Bindung zu Milo zu behalten.

Die zukünftige Versorgung von Milo wurde ebenfalls geregelt. Marc verpflichtete sich zur Übernahme eines Teils der Tierarztkosten und weiterer anfallender Ausgaben. Zudem wurde vereinbart, dass größere Entscheidungen in Bezug auf Milos Gesundheit und Wohlergehen gemeinsam getroffen werden.

Hinweis der notariellen Beurkundung: Die Mediatorin hat Lisa und Marc noch darauf hingewiesen, dass sie die schriftliche (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung auch zusätzlich notariell beurkunden lassen können. Durch die notarielle Beurkundung erhält die (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung eine rechtliche Bindung und kann im Falle von Konflikten leichter vor Gericht vorgebracht und anerkannt werden. Dies verhindert Unsicherheiten über die Interpretation der Vereinbarung und erleichtert den Streitbeilegungsprozess. Zusammengefasst bietet die notarielle Beurkundung zusätzliche Sicherheit, Verbindlichkeit und rechtliche Durchsetzbarkeit, was langfristig dazu beitragen kann, potenzielle Konflikte und Unsicherheiten zu minimieren.

  • In der vorliegenden Fallstudie erstreckte sich das Mediationsverfahren über insgesamt 6 Sitzungen, die innerhalb eines Zeitraums von 3 Monaten stattfanden. Die Anzahl der Sitzungen sowie deren zeitliche Verteilung wurden gezielt den individuellen Anforderungen und der Komplexität des konkreten Falls angepasst.

    1. Erstgespräch und Vertragsklärung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die Mediationsziele erörtert, das Verfahren erklärt und die Mediationsvereinbarung bzw. -vertrag unterzeichnet. Die Kosten für diese Sitzung betrugen etwa 150 Euro pro Stunde.

    2. Einzelsitzung mit Lisa (1 Sitzung): Die Mediatorin führte ein Einzelgespräch mit Lisa, um ihre persönlichen Anliegen und Perspektiven zu verstehen. Die Kosten betrugen etwa 150 Euro pro Stunde.

    3. Einzelsitzung mit Marc (1 Sitzung): Ähnlich wie bei Lisa führte die Mediatorin ein Einzelgespräch mit Marc. Die Kosten betrugen ebenfalls etwa 150 Euro pro Stunde.

    4. Gemeinsame Sitzungen (2 Sitzungen): Diese Sitzungen dienten dazu, die Wohnsituation und finanzielle Aspekte zu klären sowie eine Lösung für das gemeinsame Haustier zu finden. Die Kosten betrugen jeweils etwa 200 Euro pro Stunde.

    5. Abschlusssitzung und Vereinbarung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die erreichten Vereinbarungen zusammengefasst und schriftlich festgehalten. Die Kosten betrugen etwa 200 Euro pro Stunde.

    Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für das gesamte Mediationsverfahren beliefen sich auf etwa 1.050 Euro.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Kosten nur grobe Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. In dieser Fallstudie wurden die Kosten auf Grundlage eines stündlichen Honorars für die Mediatorin berechnet. Es gibt auch Mediator:innen, die Pauschalpreise anbieten oder ihre Preise auf andere Weise strukturieren können.

Ergebnisse

Dank der Mediation konnten beide Parteien ohne gerichtliche Auseinandersetzung eine Lösung finden, die finanzielle und emotionale Aspekte gleichermaßen berücksichtigte. Die Einigung wurde schriftlich festgehalten, um langfristige Streitigkeiten zu vermeiden. Die Scheidungsmediation half nicht nur dabei, rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden, sondern auch die Beziehung zwischen den Parteien als “Eltern” von Milo aufrechtzuerhalten.

Diese Fallstudie zeigt, wie Mediation eine effektive Methode sein kann, um in einer schwierigen Scheidungssituation Konflikte zu bewältigen und tragfähige Lösungen zu finden. Die Rolle der Mediatorin als neutrale und allparteiliche Vermittlerin war entscheidend für den Erfolg des Mediationsverfahrens.

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