Klärung der Unternehmensaufteilung
und des Geschäftsbetriebs

Fallbeispiel einer erfolgreichen Scheidungsmediation

Zusammenfassung

Du denkst über eine Trennung nach oder steckst bereits im Scheidungsprozess?

Mit einer Scheidungsmediation können faire Lösungen gefunden und hohe Kosten vermieden werden.

Hintergrund

Die Fallstudie beschäftigt sich mit einer komplexen Familien- bzw. Scheidungsmediation, die darauf abzielt, Konflikte und Streitigkeiten im Rahmen einer Scheidung zu lösen. Die beteiligten Parteien sind Julia (42) und Robert (45), die seit zehn Jahren verheiratet waren und seit acht Jahren gemeinsam eine Marketingagentur führen. Die Firma war finanziell erfolgreich und stellte die Haupteinnahmequelle beider Parteien dar. Nach ihrer Trennung standen sie vor der Herausforderung, die Zukunft des Unternehmens zu regeln, ohne dass einer von beiden wirtschaftlich benachteiligt wird.

Herausforderungen

  1. Unternehmensaufteilung: Julia möchte die Firma weiterführen und ist bereit, Robert auszuzahlen. Robert hingegen möchte seinen Anteil behalten oder eine langfristige Gewinnbeteiligung erhalten.

  2. Geschäftsbetrieb: Beide Parteien müssen eine Lösung finden, die den Betrieb der Agentur nicht gefährdet und den Mitarbeitern Stabilität bietet.

  3. Zukünftige Zusammenarbeit: Julia ist unsicher, ob eine weitere berufliche Zusammenarbeit mit Robert möglich ist, während Robert weiterhin in einer beratenden Funktion tätig sein möchte.

Lösung

Die Mediatorin half dabei, eine faire Unternehmensbewertung durchzuführen, um den finanziellen Wert der Firma für beide Parteien transparent zu machen. Julia entschied sich, Robert auszuzahlen, wobei ein gestaffelter Zahlungsplan ausgehandelt wurde, um ihre finanzielle Belastung zu minimieren.

Um den Geschäftsbetrieb nicht zu gefährden, wurde ein Übergangszeitraum vereinbart, in dem beide Parteien gemeinsam arbeiteten, bis Julia das Unternehmen allein weiterführen konnte. Dies sorgte für Kontinuität und Sicherheit für die Mitarbeiter und Kunden.

Julia und Robert einigten sich darauf, dass Robert in einer beratenden Funktion für eine begrenzte Zeit weiterhin involviert bleibt. Dies gab ihm die Möglichkeit, aus der Firma auszusteigen, ohne plötzlich seine gesamte berufliche Basis zu verlieren.

Am Ende des Mediationsverfahrens wurden alle getroffenen Vereinbarungen in einer schriftlichen Abschluss- und (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung festgehalten. Diese Vereinbarung dient als verbindlicher Leitfaden für zukünftige Schritte und Verpflichtungen und trägt zur langfristigen Stabilität bei.

Hinweis der notariellen Beurkundung: Die Mediatorin hat Julia und Robert noch darauf hingewiesen, dass sie die schriftliche (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung auch zusätzlich notariell beurkunden lassen können. Durch die notarielle Beurkundung erhält die (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung eine rechtliche Bindung und kann im Falle von Konflikten leichter vor Gericht vorgebracht und anerkannt werden. Dies verhindert Unsicherheiten über die Interpretation der Vereinbarung und erleichtert den Streitbeilegungsprozess. Zusammengefasst bietet die notarielle Beurkundung zusätzliche Sicherheit, Verbindlichkeit und rechtliche Durchsetzbarkeit, was langfristig dazu beitragen kann, potenzielle Konflikte und Unsicherheiten zu minimieren.

  • In der vorliegenden Fallstudie erstreckte sich das Mediationsverfahren über insgesamt 7 Sitzungen, die innerhalb eines Zeitraums von 4 Monaten stattfanden. Die Anzahl der Sitzungen sowie deren zeitliche Verteilung wurden gezielt den individuellen Anforderungen und der Komplexität des konkreten Falls angepasst.

    1. Erstgespräch und Vertragsklärung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die Mediationsziele erörtert, das Verfahren erklärt und die Mediationsvereinbarung bzw. -vertrag unterzeichnet. Die Kosten für diese Sitzung betrugen etwa 180 Euro pro Stunde.

    2. Einzelsitzung mit Julia (1 Sitzung): Die Mediatorin führte ein Einzelgespräch mit Julia, um ihre persönlichen Anliegen und Perspektiven zu verstehen. Die Kosten betrugen etwa 180 Euro pro Stunde.

    3. Einzelsitzung mit Robert (1 Sitzung): Ähnlich wie bei Julia führte die Mediatorin ein Einzelgespräch mit Robert. Die Kosten betrugen ebenfalls etwa 180 Euro pro Stunde.

    4. Gemeinsame Sitzung (1 Sitzung): Die 1. gemeinsame Sitzung brachte Julia und Robert zusammen, um ihre Standpunkte und Bedenken zu teilen. Die Kosten betrugen etwa 180 Euro pro Stunde.

    5. Folgesitzung: 2 weitere gemeinsame Sitzungen wurden abgehalten, um die verschiedenen Themen weiter zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Die Kosten betrugen jeweils etwa 180 Euro pro Stunde.

    6. Abschlusssitzung und Vereinbarung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die erreichten Vereinbarungen zusammengefasst und festgehalten. Die Kosten betrugen etwa 180 Euro pro Stunde.

    Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für das gesamte Mediationsverfahren beliefen sich auf etwa 1.260 Euro.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Kosten nur grobe Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. In dieser Fallstudie wurden die Kosten auf Grundlage eines stündlichen Honorars für die Mediatorin berechnet. Es gibt auch Mediator:innen, die Pauschalpreise anbieten oder ihre Preise auf andere Weise strukturieren können.

Ergebnisse

Durch die Mediation konnten Julia und Robert eine geschäftlich und emotional tragbare Einigung erzielen. Julia übernahm das Unternehmen, während Robert eine finanzielle Kompensation erhielt. Eine vertraglich festgelegte Übergangsphase sicherte die Stabilität der Firma und bot beiden Parteien eine faire Zukunftsperspektive.

Diese Fallstudie zeigt, wie Mediation eine effektive Methode sein kann, um in einer schwierigen Scheidungssituation Konflikte zu bewältigen und tragfähige Lösungen zu finden. Die Rolle der Mediatorin als neutrale und allparteiliche Vermittlerin war entscheidend für den Erfolg des Mediationsverfahrens.

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