Klärung des Sorgerechts und Aufteilung des Vermögens
Fallbeispiel einer erfolgreichen Scheidungsmediation
Zusammenfassung
Du denkst über eine Trennung nach oder steckst bereits im Scheidungsprozess?
Mit einer Scheidungsmediation können faire Lösungen gefunden und hohe Kosten vermieden werden.
Hintergrund
Die Fallstudie beschäftigt sich mit einer komplexen Familien- bzw. Scheidungsmediation, die darauf abzielt, Konflikte und Streitigkeiten im Rahmen einer Scheidung zu lösen. Die beteiligten Parteien sind Anna (36 Jahre alt) und Marc (38 Jahre alt), die seit neun Jahren verheiratet waren und zwei Kinder im Alter von 6 und 9 Jahren haben. Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen haben sie beschlossen, sich scheiden zu lassen. Die Hauptstreitpunkte umfassen das Sorgerecht für die Kinder, die Aufteilung des Vermögens und die Regelung der finanziellen Unterstützung.
Herausforderungen
Sorgerecht und Umgangsregelung: Anna und Marc hatten Schwierigkeiten, eine Einigung über das Sorgerecht für ihre Kinder zu erzielen. Anna wünschte sich das gemeinsame Sorgerecht, während Marc auf das alleinige Sorgerecht bestand.
Vermögensaufteilung: Das Paar besitzt gemeinsames Eigentum, einschließlich eines Hauses und gemeinsamer Konten. Sie waren sich uneinig darüber, wie das Vermögen aufgeteilt werden sollte.
Finanzielle Unterstützung: Die Frage der finanziellen Unterstützung für die Kinder und für Anna nach der Scheidung war ein weiterer strittiger Punkt. Marc war besorgt über die finanzielle Belastung, die auf ihn zukommen könnte.
Lösung
Eine erfahrene Mediatorin mit juristischem Hintergrund wurde hinzugezogen, um den Konflikt zu lösen und den Parteien bei der Kommunikation und Verhandlung zu helfen. Die Mediatorin begann das Verfahren mit Einzelsitzungen mit Anna und Marc, um ihre Standpunkte, Bedenken und Prioritäten zu verstehen. Im nächsten Schritt wurden gemeinsame Sitzungen organisiert, in denen die Parteien die Gelegenheit hatten, ihre Anliegen direkt miteinander zu besprechen.
Die Mediatorin half Anna und Marc dabei, eine offene und respektvolle Kommunikation aufrechtzuerhalten. Sie unterstützte sie bei der Identifizierung gemeinsamer Interessen und der Suche nach Kompromissen. In Bezug auf das Sorgerecht wurde eine Umgangsregelung erarbeitet, die es beiden Elternteilen ermöglichte, regelmäßig Zeit mit den Kindern zu verbringen.
Für die Vermögensaufteilung unterstützte die Mediatorin bei der Entwicklung verschiedener Optionen. Mögliche Auswirkungen der jeweiligen Option auf lange Sicht wurden gemeinsam erörtert. Anna und Marc einigten sich schließlich darauf, das Haus zu verkaufen und den Erlös gerecht aufzuteilen. Auch die Aufteilung der gemeinsamen Konten wurde fair geregelt.
Die finanzielle Unterstützung wurde unter Berücksichtigung der finanziellen Situation beider Parteien und der Bedürfnisse der Kinder verhandelt. Eine langfristige Vereinbarung wurde getroffen, um sicherzustellen, dass die Kinder angemessen versorgt sind und Anna eine angemessene finanzielle Unterstützung erhält.
Am Ende des Mediationsverfahrens wurden alle getroffenen Vereinbarungen in einer schriftlichen Abschluss- und (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung festgehalten. Diese Vereinbarung dient als verbindlicher Leitfaden für zukünftige Schritte und Verpflichtungen und trägt zur langfristigen Stabilität bei.
Hinweis der notariellen Beurkundung: Die Mediatorin hat Anna und Marc noch darauf hingewiesen, dass sie die schriftliche (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung auch zusätzlich notariell beurkunden lassen können. Durch die notarielle Beurkundung erhält die (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung eine rechtliche Bindung und kann im Falle von Konflikten leichter vor Gericht vorgebracht und anerkannt werden. Dies verhindert Unsicherheiten über die Interpretation der Vereinbarung und erleichtert den Streitbeilegungsprozess. Zusammengefasst bietet die notarielle Beurkundung zusätzliche Sicherheit, Verbindlichkeit und rechtliche Durchsetzbarkeit, was langfristig dazu beitragen kann, potenzielle Konflikte und Unsicherheiten zu minimieren.
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In der vorliegenden Fallstudie erstreckte sich das Mediationsverfahren über insgesamt 8 Sitzungen, die innerhalb eines Zeitraums von 4 Monaten stattfanden. Die Anzahl der Sitzungen sowie deren zeitliche Verteilung wurden gezielt den individuellen Anforderungen und der Komplexität des konkreten Falls angepasst.
Erstgespräch und Vertragsklärung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die Mediationsziele erörtert, das Verfahren erklärt und die Mediationsvereinbarung bzw. -vertrag unterzeichnet. Die Kosten für diese Sitzung betrugen etwa 150 Euro pro Stunde.
Einzelsitzung mit Anna (1 Sitzung): Die Mediatorin führte ein Einzelgespräch mit Anna, um ihre persönlichen Anliegen und Perspektiven zu verstehen. Die Kosten betrugen etwa 150 Euro pro Stunde.
Einzelsitzung mit Marc (1 Sitzung): Ähnlich wie bei Anna führte die Mediatorin ein Einzelgespräch mit Marc. Die Kosten betrugen ebenfalls etwa 150 Euro pro Stunde.
Gemeinsame Sitzung (1 Sitzung): Die 1. gemeinsame Sitzung brachte Anna und Marc zusammen, um ihre Standpunkte und Bedenken zu teilen. Die Kosten betrugen etwa 200 Euro pro Stunde.
Folgesitzung: 2 weitere gemeinsame Sitzungen wurden abgehalten, um die verschiedenen Themen weiter zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Die Kosten betrugen jeweils etwa 200 Euro pro Stunde.
Vermögensaufteilung und Finanzverhandlungen (2 Sitzungen): Diese Sitzungen waren komplexer, da sie die Aufteilung des Vermögens und die finanzielle Unterstützung abdeckten. Die Kosten betrugen etwa 250 Euro pro Stunde.
Abschlusssitzung und Vereinbarung (1 Sitzung): In dieser Sitzung wurden die erreichten Vereinbarungen zusammengefasst und festgehalten. Die Kosten betrugen etwa 200 Euro pro Stunde.
Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für das gesamte Mediationsverfahren beliefen sich auf etwa 1.750 Euro.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Kosten nur grobe Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. In dieser Fallstudie wurden die Kosten auf Grundlage eines stündlichen Honorars für die Mediatorin berechnet. Es gibt auch Mediator:innen, die Pauschalpreise anbieten oder ihre Preise auf andere Weise strukturieren können.
Ergebnisse
Durch die professionelle Unterstützung der Mediatorin gelang es Anna und Marc, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen. Sie konnten eine umfassende Vereinbarung treffen, die ihre individuellen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigte. Die Scheidungsmediation half nicht nur dabei, rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden, sondern auch die Beziehung zwischen den Parteien als Eltern aufrechtzuerhalten.
Diese Fallstudie zeigt, wie Mediation eine effektive Methode sein kann, um in einer schwierigen Scheidungssituation Konflikte zu bewältigen und tragfähige Lösungen zu finden. Die Rolle der Mediatorin als neutrale und allparteiliche Vermittlerin war entscheidend für den Erfolg des Mediationsverfahrens.