Herausforderungen der Mediation
Die Mediation ist eine von vielen Möglichkeiten einem Konflikt zu begegnen. In diesem Gastbeitrag beleuchtet unsere Partner-Mediatorin Caroline Kikisch die Schwierigkeiten, mit denen Klient:innen bei einer Mediation konfrontiert sein können, und erklärt, wie diese Ängste zu verstehen sind.
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5 Gründe, die bei einer Mediation zunächst zu Unsicherheiten führen könnten
Die Vorteile einer guten Mediation sind vielfältig und wurden in unseren Blogbeiträgen schon mehrfach erleutert. Doch wie geht man mit den Unsicherheiten und Ängsten von Personen um, die sich noch im Entscheidungsprozess befinden und unsicher sind, ob eine Mediation das Richtige für sie ist? Caroline Kikisch nennt fünf Herausforderungen bei der Mediation:
1. Unsicherheit über den Prozess
Mediation ist für viele unbekanntes Terrain. Die Unsicherheit darüber, wie der Prozess abläuft, kann Ängste hervorrufen. Menschen sind oft skeptisch gegenüber Veränderungen, insbesondere wenn es um persönliche Angelegenheiten geht. Die Furcht vor dem Unbekannten (Stichwort: Kontrollverlust) spielt hier eine Rolle.
2. Angst vor Machtungleichgewicht
Die Vorstellung, dass einer der Konfliktparteien im Mediationsprozess bevorteilt werden könnte, kann zu Ängsten führen. Gesellschaftliche Hierarchien und Machtstrukturen sind relevant. Vergangene Erfahrungen von Ungerechtigkeit können diese Sorgen verstärken.
3. Sorge um die Vertraulichkeit
Die Angst vor dem Verlust von Privatsphäre und Vertraulichkeit ist verständlich. Gesellschaftliches Misstrauen gegenüber Institutionen spielt eine Rolle. Das Bedürfnis nach Schutz persönlicher Informationen steht psychologisch im Vordergrund.
4. Angst vor einem ungewissen Ausgang
Die Besorgnis, dass die Mediation möglicherweise nicht zu einer klaren Lösung oder gar einem unerwünschten Ergebnis führt, ist weit verbreitet. Gesellschaftliche Erfolgsnormen spielen hier eine Rolle, da der Druck besteht, dass Konflikte erfolgreich gelöst werden sollten. Psychologisch gesehen steht die Furcht vor Ungewissheit und möglicher Enttäuschung und etwaigen Folgekosten im Vordergrund. Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass Ängste vor und während einer Mediation normal sind. Bei der Auswahl einer Mediatorin sollten potenzielle Mediand*innen auf ihre Bedenken achten, diese offen ansprechen und sicherstellen, dass der gewählte Mediator einfühlsam und kompetent ist, um den Prozess gut und sicher zu begleiten.
5. Schamgefühle
Ein weiterer häufig übersehener Aspekt sind Schamgefühle, die Mediand*innen begleiten können. Gesellschaftliche Normen und Erwartungen können dazu führen, dass Betroffene sich schämen, dass es überhaupt zu einem Konflikt gekommen ist. Psychologisch betrachtet kann die Angst vor Verurteilung oder Kritik durch Dritte Scham verstärken. Zudem kann es in der Mediation selbst zu Momenten der (unfreiwilligen) Beschämung kommen.
Tipps und Hinweise
Auf ihrer Webseite ergänzt Caroline Kikisch Tipps zu den einzelnen Herausforderungen, worauf man sich in einer Mediation einstellen kann und wie man den Ängsten der Klient:innen als Mediatorin oder Mediator am Besten begegnet. Für mehr Informationen klicke hier.
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