Zertifizierter Mediator: Voraussetzung und Vorteile

Mediation ist ein vertrauliches Verfahren, bei dem ein Mediator bzw. eine Mediatorin neutral und professionell zwischen den Konfliktparteien vermittelt und sie dabei unterstützt, eine faire Lösung für ihren Konflikt zu finden und dabei bestehende Beziehungen zu erhalten oder zu stärken. Doch ab wann darf man sich überhaupt Mediator bzw. Mediatorin nennen und was bedeutet eine Zertifizierung? Wir erklären, was die Unterschiede sind, welche Voraussetzungen eine Zertifizierung mit sich bringt und welche Vorteile die Arbeit mit zertifizierten Mediator:innen hat.

Home > Zertifizierter Mediator: Voraussetzung und Vorteile
 
 
 

Tags

#zertifiziert #Mediation #Mediator #Mediatorin # Vorteile #Konfliktlösung #Lösungen

 

 
 

Wer darf sich zertifizierter Mediator bzw. Mediatorin nennen?

Mediator:in ist kein geschützter Begriff. Somit kann sich jede und jeder “Mediator:in” nennen. Als „Zertifizierter Mediator“ jedoch darf sich nur bezeichnen, wer nach den Vorgaben der Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung (ZMediatAusbV) ausgebildet wurde. Somit ist der Begriff ist gesetzlich geschützt. Diese Ausbildung legt fest, innerhalb welcher Fristen bestimmte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen wie erste praktische Mediationen, Einzelsupervisionen und Fortbildungsstunden zu absolvieren sind, damit Mediatorinnen und Mediatoren die Bezeichnung führen dürfen. 

 
 


 
 

Die Vorteile eines zertifizierten Mediators bzw. einer zertifizierten Mediatorin

Wenn es um eine effektive Konfliktlösung geht, spielen Faktoren wie die Kompetenzen und das Know-How der Mediator:innen eine große Rolle. In diesem Kapitel wollen wir die Vorteile der zertifizierten Mediator:innen aufzählen und erklären, warum es sinnvoll ist bei der Auswahl von Mediator:innen auf eine Zertifizierung zu achten.

1. Mehr Erfahrung

Zertifizierte Mediatoren haben eine standardisierte und umfassende Ausbildung durchlaufen, die sicherstellt, dass sie über fundiertes Wissen und Fähigkeiten in der Mediation verfügen um Konflikte fair und effektiv zu lösen. Sie stellt sicher, dass der Mediator/die Mediatorin mit bewährten Methoden und Techniken vertraut ist und diese kompetent anwenden kann. Ebenso sind Praxisfälle inklusive von Supervisionen nachzuweisen.

2. Kompetenzen und Fähigkeiten durch kontinuierliche Weiterbildungen

Durch die gesetzliche Verankerung sind Zertifizierte Mediatoren dazu verpflichtet, sich regelmäßig weiterzubilden, um ihre Zertifizierung zu erhalten. Dies garantiert, dass sie stets auf dem neuesten Stand der Mediationspraxis sind und ihre Fähigkeiten kontinuierlich verbessern können. Damit wird auch eine Anpassung an aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen, sowie die Einhaltung hoher professioneller Standards ermöglicht.

3. Verhaltensrichtlinien und professionelle Standards

Zertifizierte Mediatoren sind oft an strenge Ethikrichtlinien gebunden, die sicherstellen, dass sie professionell, fair und verantwortungsbewusst handeln. Diese Richtlinien tragen dazu bei, das Vertrauen der Parteien zu schützen und die Integrität des Mediationsprozesses zu gewährleisten.

4. Netzwerkarbeit und Peer-Groups

Zertifizierte Mediatoren haben häufig Zugang zu professionellen Netzwerken und Ressourcen, die bei der Durchführung von Mediationen helfen können. Durch die Zugehörigkeit zu zertifizierenden Organisationen können Mediatoren von Mentoring-Programmen und dem Austausch mit erfahrenen Kollegen profitieren und somit in unterschiedlichen Bereichen wertvolle Verweisarbeit (z. B. bei der Co-Mediaton) leisten.

 

Du suchst nach zertifizierten Mediator:innen?

Finde auf heymediation passende Mediator:innen und frage sie direkt an.

Jetzt suchen

 

 

Was braucht man um zertifizierter Mediator bzw. Mediatorin zu werden?

Die Ausbildung zum zertifizierten Mediator setzt sich zusammen aus einem Ausbildungslehrgang und fünf supervidierten Mediationen - auch Praxisfälle genannt -, die der Ausbildungsteilnehmende jeweils als Mediator oder Co-Mediator durchgeführt hat. Der Ausbildungslehrgang hat einen Umfang von mindestens 130 Präsenzzeitstunden und fordert fünf durchgeführte, supervidierte Mediationen spätestens drei Jahre nach Beendigung des Ausbildungslehrgangs. Zudem sind in Vierjahresintervallen jeweils Fortbildungen im Umfang von mindestens 40 Zeitstunden vorgeschrieben. Für schon tätige Mediatorinnen und Mediatoren sieht die Rechtsverordnung Übergangsregelungen vor.

Die Übergangsbestimmungen sehen vor, dass Mediatorinnen und Mediatoren, die vor dem 26. Juli 2012 eine Ausbildung zum Mediator im Umfang von mindestens 90 Zeitstunden abgeschlossen und anschließend als Mediator oder Co-Mediator mindestens vier Mediationen durchgeführt haben, sich als „zertifizierter Mediator“ bezeichnen dürfen.

Weitere Information dazu im Gesetzestext und in der Ausbildungsverordnung.

Zurück
Zurück

Die Geschichte der Mediation: Ein Einblick

Weiter
Weiter

Herausforderungen der Mediation